Design Thinking fürs Leben: Wie du mit Life Design deinen Beruf neu ausrichtest

Bist du auf der Suche nach einem Beruf, der erfüllt? Wenn du dich fragst, wie eine berufliche Neuausrichtung gelingen kann, könnte Life Design basierend auf der Methode Design Thinking genau das Richtige für dich sein! Hier erfährst du, wie es funktioniert.

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du Design Thinking auf dein Leben anwenden kannst, um dir einen erfüllenden Beruf und Lebensweg zu gestalten. Wir beleuchten die Ursprünge und Prinzipien von Design Thinking und den angepassten Prozess zur Laufbahngestaltung. Anhand eines Praxisbeispiels erfährst du, wie Linda Lebensfroh durch Design Thinking ihren neuen Beruf gefunden hat. Zudem werfen wir einen Blick auf das Design Thinking Mindset.

In diesem Artikel findest du

Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist eine kreative und iterative Methode zur Problemlösung und Innovationsentwicklung. Ursprünglich aus dem Bereich der Produkt- und Serviceentwicklung stammend, hat sich Design Thinking zu einer vielseitig anwendbaren Denkweise entwickelt. Das Besondere bei Design Thinking ist, dass der Mensch und Nutzer im Mittelpunkt steht. Es ist ein menschenzentrierter Ansatz, der der den eigentlichen Kundennutzen über die Produktentwicklung stellt.

Es steht also nicht die technische Umsetzung im Vordergrund, sondern vielmehr die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Entwicklung eines Küchenmixers. Statt einfach nur ein Produkt zu entwickeln, werden zuerst die Bedürfnisse des Kunden analysiert. Hierzu werden Nutzerinterviews durchgeführt, um herauszufinden, wie der Mixer bedient werden sollte, wie fein oder grob er häckseln soll und welche Geräuschentwicklung akzeptabel ist. Erst nachdem man diese Informationen verstanden hat, wird anhand von Ideenfindung und Prototypenentwicklung das Produkt gestaltet.

Und das Ganze können wir nicht nur auf die Produkt- und Servicentwicklung beziehen, sondern auch auf die Gestaltung unseres eigenen Lebens.

Design Thinking wurde in den 60er Jahren an der Stanford University entwickelt und ist vor allem bekannt durch die Produktentwicklung der Apple Computermaus durch die Firma IDEO. Seit 2005 wird das Konzept an der Stanford Universität gelehrt und seit 2007 auch am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Deutschland, an der sogenannten “dschool”.

Die Grundprinzipien des Design Thinkings im Überblick:

  • Menschenzentrierung: Der Fokus beim Design Thinking liegt auf den Bedürfnissen, Wünschen und Anforderungen der Nutzer. Das Verständnis für die Menschen, für die eine Lösung entwickelt wird, steht im Mittelpunkt.
  • Kreativität: Kreatives Denken wird gefördert, um innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Dabei werden konventionelle Denkmuster bewusst hinterfragt, und es entstehen vielfältige Ideen.
  • Iteratives Vorgehen: Design Thinking ist ein iterativer Prozess, der aus wiederholten Schleifen besteht. Ideen werden prototypisiert, getestet und basierend auf dem Feedback weiterentwickelt. Dadurch entstehen schrittweise verbesserte Lösungen.
  • Kollaboration: Teamarbeit und die Zusammenarbeit verschiedener Perspektiven sind entscheidend. Durch den Austausch von Ideen und den Einbezug unterschiedlicher Sichtweisen entstehen umfassendere und innovativere Lösungen.

Design Thinking Prozess

Der Design Thinking Prozess ist ein kreativer Ansatz zur Problemlösung, der ursprünglich aus der Design- und Innovationswelt stammt, aber heute in vielen verschiedenen Bereichen Anwendung findet. Der Prozess ist darauf ausgerichtet, innovative Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln und legt einen starken Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer. Der Prozess gliedert sich typischerweise in sechs Phasen:

  • Problem (Definieren): Im ersten Schritt definierst Du die Ausgangssituation und stellst sicher, dass alle am Prozess beteiligten Personen ein gemeinsames Verständnis haben.
  • Empathie (Verstehen): In dieser Phase geht es darum, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzer zu entwickeln. Du versuchst, die Welt durch die Augen der Nutzer zu sehen, indem du Interviews führt, Beobachtungen machst und dich in die Situation der Nutzer versetzt.
  • Sichtweise (Definieren): Auf Grundlage der gesammelten Erkenntnisse wird der Standpunkt präzise definiert. Es geht darum, die Komplexität zu reduzieren und den Rahmen für die Ideenfindung zu setzen.
  • Ideenfindung (Ideenentwicklung): In dieser kreativen Phase werden zahlreiche Ideen generiert. Es wird bewusst auf Kritik verzichtet, und die Teilnehmer ermutigen sich, unkonventionell zu denken. Techniken wie Brainstorming oder Mind Mapping werden oft eingesetzt, um möglichst viele Ideen zu sammeln.
  • Prototyping (Prototypen erstellen): Auf Basis der besten Ideen aus der vorherigen Phase werden schnelle Prototypen erstellt. Diese können Skizzen, Modelle oder Simulationen sein, die die Ideen greifbar und erlebbar machen. Das Ziel ist es, die Konzepte schnell in die Realität umzusetzen, um ihre Funktionalität zu testen.
  • Testen (Testen und Iterieren): Die Prototypen werden getestet, in der Regel mit echten Nutzern. Das gesammelte Feedback wird analysiert, und die Ergebnisse werden dazu genutzt, die Ideen zu verbessern und den Prototypen weiter zu entwickeln. Dieser Schritt kann iterativ wiederholt werden, um sicherzustellen, dass die Lösung optimal an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst ist.

Life Design: Design Thinking fürs Leben

Wie kam es dazu, dass Design Thinking auch auf das eigene Leben angewendet werden kann? Die Professoren der Stanford University haben festgestellt, dass Studierende oft vor beruflichen Herausforderungen stehen. Ursprünglich für die Lösung von Problemen im Produkt- und Servicebereich entwickelt, wurde Design Thinking auf das Leben angewendet und erwies sich als äußerst effektiv.

Ein gutes Beispiel dafür ist Linda. Um den Prozess praxistauglicher zu gestalten, können wir ihn in drei Phasen unterteilen.

Beim Life Design durchlaufen wir den Design Thinking Prozess, haben aber immer die Ausgangssituation bei Schritt 1, dass wir das Problem und die Fragestellung auf unser (Berufs-)leben beziehen. Konkret könnte dies bedeuten: Welchen neuen Berufsweg kann ich einschlagen? Womit kann ich mich selbstständig machen?

In der Phase des Verstehens sammeln wir alle Erkenntnisse über uns selbst in Bezug auf die Fragen “Wie will ich leben?” und “Wie will ich arbeiten?”. Im Life Design nutzen wir vor allem toolbasierte Ansätze. Es gibt unzählige Übungen, die dir dabei helfen, dich besser zu verstehen. Wir widmen uns speziell dem Erkennen deiner Stärken, Talente, Kompetenzen, Werte und Wunsch-Rahmenbedingungen und erarbeiten so einen großen Pool an Erkenntnissen über dich selbst.

An diesem Punkt hören wir jedoch nicht wie bei den meisten anderen Berufscoachings auf. Stattdessen gehen wir gemeinsam in eine aktive Phase der Ideenfindung und entwickeln mit kreativen Techniken viele Berufs- oder Geschäftsideen für dein Leben. Um dies zu erreichen, müssen wir die gesammelten Erkenntnisse vor der Ideenphase zusammenfassen.

Dafür musst du Entscheidungen treffen, welche Kernaspekte du in deinen neuen Beruf oder deine Selbstständigkeit einbeziehen möchtest. Denn es ist nicht sinnvoll, mit allem was du hast loszulaufen. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen und diese auf den Punkt zu bringen.
In der Ideationphase schaffen wir Möglichkeiten und erweitern den Raum für Optionen. Hier ist erst einmal alles möglich. Du erhältst Raum für alle Berufsoptionen in deinem Leben.
Anschließend verdichten wir wieder und verkleinern den Raum an Optionen. Nach der Ideationsphase geht es um die Bewertung von Ideen. Auch hier nutzen wir wieder Tools, die dir bei deiner Entscheidungsfindung helfen können.

Letztendlich geht es in die Phase des Prototypings und Testens über. Wir machen deine Idee erlebbar, damit sie nicht nur eine Idee bleibt, sondern auch auf praktischer Ebene funktioniert. Nur durch Erfahrung kannst du echte Erkenntnisse gewinnen und entscheiden, wie dein beruflicher Weg weitergeht.
Auf Basis dieser Erkenntnisse kannst du prüfen, ob die Berufs- oder Geschäftsidee zu dir passt. Fühlt es sich noch nicht rund an? Kein Problem! Beim Life Design bzw. Design Thinking lernst du aus diesen Erfahrungen und beginnst den Prozess von vorne, um eine neue Schleife/Loop zu bauen. So steigerst du dich iterativ immer weiter und erweiterst deine Erfahrungskurve.

Praxisbeispiel – Linda und ihre berufliche Neuausrichtung

Um den Prozess an einem Beispiel zu erklären, beziehen wir den Design Thinking Prozess direkt auf eine Fragestellung aus dem Leben mit Bezug zur Arbeit, die auch auf dich zutreffen könnte.

Linda stand an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nach Jahren in einem Job, der sie nicht mehr richtig erfüllte, entschied sie sich, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Statt sich von Unsicherheiten überwältigen zu lassen, wandte sie die Prinzipien des Design Thinkings an, um ihren neuen beruflichen Schritt zu finden.

Problem definieren: Linda erkannte, dass sie in ihrem aktuellen Job nicht richtig unglücklich war und nach mehr Sinnhaftigkeit suchte. Sie formulierte das Problem klar: “Ich möchte einen Beruf, der meine Leidenschaften und Fähigkeiten wirklich nutzt.”
Verstehen: Im nächsten Schritt sammelte Linda Informationen über sich selbst. Sie führte Selbstreflexionen durch, analysierte ihre Stärken, Interessen und Werte. Zusätzlich befragte sie Freunde und Familie, um externe Perspektiven zu erhalten.
Sichtweise definieren: Linda verdichtete ihre Erkenntnisse und definierte klare Parameter für ihren neuen Job. Sie entschied sich bewusst dafür, ihre Liebe zur Natur und ihre organisatorischen Fähigkeiten in den Fokus zu rücken.
Ideen entwickeln: Durch kreatives Brainstorming entwarf Linda verschiedene Möglichkeiten. Sie dachte an Umweltschutzprojekte, Eventplanung im Freien und sogar an nachhaltige Tourismuskonzepte. Der Fokus lag darauf, so viele Ideen wie möglich zu generieren.
Prototypen bauen: Linda wählte die vielversprechendste Idee aus – die Organisation nachhaltiger Outdoor-Events. Statt sofort ihren Job zu kündigen, begann sie damit, kleine Veranstaltungen in ihrer Gemeinschaft zu organisieren, um ihre Idee in einem “sicheren” Rahmen zu testen.
Testen: Die Testphase war entscheidend. Linda erhielt Feedback von Teilnehmern, passte ihre Veranstaltungen entsprechend an und lernte aus jeder Erfahrung. Diese iterative Vorgehensweise half ihr, ihre Idee zu verfeinern und Schritt für Schritt ihre berufliche Veränderung zu verwirklichen.
Durch den Einsatz von Design Thinking gelang es Linda, nicht nur einen neuen Job zu finden, sondern auch einen, der ihre Leidenschaften und Fähigkeiten vollständig integriert. Ihr Beispiel zeigt, wie Design Thinking als kraftvolles Werkzeug für die persönliche und berufliche Entwicklung dienen kann.

Life Designer Mindset

Das Mindset spielt eine zentrale Rolle im Design Thinking Prozess und prägt die Denkweise bzw. die Herangehensweise an die jeweilige Herausforderung. Es ist eine grundlegende Einstellung, die es dir ermöglicht, kreativ und offen für neue Perspektiven auch im beruflichen Kontext zu sein.

Im Design Thinking werden dabei insbesondere folgende Mindsets betont:
  • Empathie: Das Empathie-Mindset steht im Mittelpunkt des Design Thinking. Es bedeutet, sich in die Lage des Nutzers bzw. die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen. Durch Empathie können wir tiefere Einblicke gewinnen und nutzerzentrierte Lösungen entwickeln.
  • Co-Kreation: Kollaboration ist entscheidend. Personen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven arbeiten zusammen, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Das Einbringen verschiedener Blickwinkel trägt zur Entstehung neuer Ansätze bei.
  • Einfach machen: Ist ein weiteres wichtiges Prinzip des Design Thinkings. Statt nur darüber nachzudenken oder Pläne zu schmieden, geht es darum, Ideen schnellstmöglich in die Tat umzusetzen. Dabei wird bewusst frühzeitig Feedback eingeholt und mögliche Fehler akzeptiert. Dadurch kann man schneller lernen und Anpassungen vornehmen. Ein wichtiger Aspekt von Design Thinking ist es dabei auch Fehler als Chance anzusehen um daraus lernen und somit bessere Lösungsansätze finden zu können. Das bedeutet also, dass man bei dieser Herangehensweise offen sein muss für Neues, Kritik annehmen sollte aber gleichzeitig mutig genug sein muss eigene Vorschläge einzubringen.
  • Reframing: Beim “Reframing” geht es darum, etablierte Denkmuster herauszufordern und alternative Herangehensweisen zu finden. Man versucht bewusst ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege einzuschlagen.
  • Prototyping: Das Prototyping spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Design Thinking-Prozess. Hierbei werden erste Modelle oder Entwürfe erstellt, um diese anschließend direkt testen zu können. Das Ziel dabei ist es nicht unbedingt perfekte Ergebnisse abzuliefern, sondern vielmehr schnell Erfahrungen sammeln und daraus lernen zu können.
 

Mit Design Thinking das eigene Berufsleben gestalten

 

Durch Life Design, basierend auf der Methode Design Thinking, öffnen sich Türen zu einer neuen Lebensgestaltung. Das bewährte Design Thinking-Mindset, das ursprünglich für die Entwicklung innovativer Produkte geschaffen wurde, zeigt sich als kraftvolles Werkzeug, um die eigene Existenz bewusst zu formen und zu optimieren.

Indem wir die sechs Schritte des Design Thinking-Prozesses auf unsen individuellen Lebensentwurf anwenden, schaffen wir Raum für kreative Lösungen und Ideen. Das Beispiel von Linda, die nach einem erfüllenden Beruf sucht, illustriert, wie dieser Prozess konkret in die Praxis umgesetzt werden kann.

Das Life Design-Mindset, mit seiner Betonung auf Selbstreflexion, Experimentierfreude und einer ganzheitlichen Betrachtung des Lebens, eröffnet einen Weg zur bewussten Lebensführung. Es ermutigt dazu, nicht nur den Status quo zu akzeptieren, sondern aktiv das eigenen Berufsleben zu gestalten.

Gleichzeitig wird klar, dass Life Design nicht nur ein Tool für eine einmalige Neuorientierung ist, sondern ein lebenslanger Begleiter. Die Fähigkeit, Chancen in Herausforderungen zu sehen, die Bereitschaft zur Veränderung und die Freude am kontinuierlichen Lernen werden zu Schlüsselkomponenten auf dieser Reise.

In einer Welt, die sich ständig wandelt, erweist sich Life Design als das Navigationsinstrument für diejenigen, die ihr (Berufs-)Leben aktiv gestalten wollen. Es ist die Erinnerung daran, dass unser Lebensweg nicht linear ist, sondern dass wir die Architekten unserer eigenen Realität sind. Daher, gestalte bewusst, denke kreativ und erschaffe ein Leben, das dich erfüllt.

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Michal ruheen

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Hallo, ich bin Anne.

Als Yogalehrerin, Breathwork und Life Design Coach unterstütze ich dich dein Wohlbefinden in Leben und Beruf ganzheitliches zu stärken.

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